ich stehe nicht auf frische Luft
schöpf keine Kraft aus Waldesduft
und auch mit Blu-men und Getier
erweck ich in mir nicht direkt Pläsier

so schön ein Fluß auch fließen mag
so elegant sich Gräser biegen
ich werd´ ehr´ nei-disch, wenn ich seh
wie viele Tiere eigentlich hier so rum fliegen...

ein Adler gut das seh ich ein
und alle andern Vögel auch
doch das auch Fliegen fliegen könn´
ist gemein

erzähl mir nicht, wie ist das herrlich
wenn Pappeln sich im Winde wiegen,
ich glaube ja die sind nicht ehrlich,
und tun sich eher vor lachen schon mal biegen

das Wandern in der freien Wildbahn
erschien als Kind mir schon dubios
man ist dem Wetter ausgeliefert
und ausser Landschaft ist da garnichts los

du sagst der Weg der sei das Ziel
wenn ich das hör´ krieg ich zuviel
nur für den der nicht weiß wohin
macht das Sinn

geh doch mit den Andern wandern
lass mich damit bloß in Ruh
geh doch mit den Andern wandern
ich schau nicht mal gerne zu
ich tu ja auch gern was lesen
such in der Natur kein Sinn
das entspricht nicht meinem Wesen
weil ich einfach kein Reh bin

wieso so schön, wieso gesund
was heißt daß man sich sonst nichts gönnt
ich seh ausser reichlich Gegend
nichts was mich doch vielleicht noch reizen könnt.

wenn Frösche quaken, weil sie geil sind
das nimmt die Psyche vollends mit
Verständnis hätt´ ich ja fürs Quaken
wenn man versehn´tlich dann und wann drauf tritt!

du sagst der Weg der sei das Ziel
wenn ich das hör´ krieg ich zuviel
nur für den der nicht weiß wohin
macht das Sinn

geh doch mit den Andern wandern
lass mich damit bloß in Ruh
geh doch mit den Andern wandern
ich schau nicht mal gerne zu
ich sitz ja auch gern im Gasthaus
und trink gerne mal ein Bier
da fühl ich mich gleich viel besser
spaetestens so ab Bier vier
geh doch mit den Andern wandern
die gehn mit auf Schritt und Tritt
immer einen Fuß vorn andern
aber ich komm da nicht mit
ich geh gern derweil ins Kino
das ist Kunstwelt pur und pur
und bei Kintop bin ich sicher:
ich bin weitweg von Natur
geh doch mit den Andern wandern
ihr kriegt davon nie genug
an Flüssen, Bächen und Mäandern
bis zum letzten Atemzug

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